Alle Geschichten in der Welt sprechen von Anfang an davon:
Was bedeutet Mensch zu sein, was ist Menschlichkeit? Wo und wie kann man noch ein Gespür für „Menschlichkeit“ bekommen oder es erhalten, wenn die Welt um uns und in uns aus den Fugen gerät, schreit und tobt?

Vor mancher Gewalt werden wir zunächst sprachlos. Etwas in uns will aber nicht ganz aufgeben: wir wollen weitersuchen, wir wollen die Spuren der Menschlichkeit nicht ganz verlieren. Sie werden sogar wichtiger als unser eigenes Leben selbst.

Wir finden sie für einen Augenblick wieder, wenn wir es schaffen, das Kostbarste zu teilen, unsere Verwundbarkeit, die den Weg zu unserem eigenen Herz und zu anderen Herzen öffnet. Die bescheidensten Worte, so wie sie in der Poesie, in den Märchen enthalten sind, werden zu Samen der Menschlichkeit.

Mitten während des Gräuel im KZ erzählte der Schriftsteller Jacques Lusseyrand den anderen Häftlingen Gedichte, ließ in sich selbst und in den anderen die verletzte Menschlichkeit wieder erwachen. Sie antworteten ihm in all ihren Sprachen auf seine Gedichte. Die Poesie gab ihnen Kraft, auch wenn sie die Worte nicht verstanden haben.

Während draußen die Bomben fielen, versammelte die kroatische Erzählerin Jasna Held Kinder um sich, erzählte ihnen im Bunker Märchen und sie hörten zu.

Der Schriftsteller Alexander Kostinskij beendet das Büchlein „Die grüne Katze“ mit diesen Worten: „In dieser Nacht hat Daniel verstanden, dass es viel schöner ist, Sterne gemeinsam zu zählen als allein“.

Februar

Am 18.02.2022: Fachtachtag zur Sozial- und Lebensberatung im interkulturellen Kontext für Berater*innen. Online
Odile Néri- Kaiser wurde als „Übersetzerin von inneren Bildern in Worte“ auf Grund ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich Arbeit mit Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund eingeladen, die Geschichte „Algerien im Frühling..!“ vorzutragen, sowie von deren Entstehungsgeschichte mit Frauen aus der Migration in Lyon. Ziel des Fachtages war, dass die Berater*innen Migrant*innen nicht nur als Menschen wahrnehmen, die unselbstständig sind und Hilfe brauchen, sondern als Menschen, die Ressourcen und Kraft haben.

März

Am 04.03.2022 Stolpersteinverlegung für Siegfried Fiskus
Eine symbolische Geste um Opfer von Rassismus in die Erinnerung zu holen

Am 4. März um 13:15 Uhr in der Weimarstraße 15 wurde ein Stein für Siegfried Fiskus verlegt.
Seine Geschichte berührt direkt die deutsch-französische Geschichte in der NS-Zeit. Der deutsche Widerständler wurde über Drancy nach Auschwitz deportiert, 1945 ermordet. Recherchiert wurde diese sehr bewegende Geschichte von Volker Mall von der KZ Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen. Die Familie von Siegfried Fiskus (Neffen/Nichten) lebt in Grenoble und kam zur Verlegung nach Stuttgart.

 


 

Workshop

Am 9.03.2022 nachmittags
Digitaler Workshop (Zoom)
„Geschichten sind wie Bienen, die summen hin und her! Tue Honig auf Deine Lippen so wirst du sie fangen!“

Workshop für Erzieher*innen im Rahmen vom Kongress: "KITA.weltbewusst.2030 - nachhaltig und weltoffen, gemeinsam und von Anfang an!“.

Geschichten können ein Schlüssel zu dem großen Garten des Lebens und des Lebendigen sein, wo Kinder wie zarte Pflanzen wachsen.

Dafür gibt es aber eine Bedingung: sie sollen lebendig und frei erzählt werden, auf die Suche nach der Begegnung im Hier und Jetzt- auf Augen- und OhrenHöhe! Dann helfen sie uns Erwachsenen, das Kind in uns wieder zu entdecken, damit wir mit Kindern zusammen den großen Garten begeistert neu erträumen.

In diesem Workshop werde einige Samen gesät: wie Geschichten Nachhaltigkeit unterstützen können und wie Sie /Ihr selber erzählen/-lt und Kinder beim Erzählen begleiten können/könnt.

Kongress in Kooperation mit dem Zentrum für Entwicklungsbezogene Bildung der Evangelischen Landeskirche Württemberg (ZEB).Geplant als Hybrid – Format: Vorträge und Podium finden (ohne Präsenz-Publikum) am Vormittag vor Ort im Hospitalhof statt und werden digital übertragen, die Workshops am Nachmittag finden digital statt – über Zoom.

Veranstaltungen

Am 26.03.2022 um 20.00 Uhr
L’homme qui plantait des arbres “ – „Der Mann, der Bäume pflanzte“.
Jean Giono „Wie eine Fiktion zur Vision wurde!“ Im Rahmen der Französischer Woche

Lesung und Erzählung: Odile Néri-Kaiser
Musikalische Interpretation: Ulli Schlumberger, Akkordeon, Sarah Schlumberger, Geige.

Die Erzählerin Odile Néri-Kaiser und der Akkordeonist Ulli Schlumberger interpretieren die Geschichte des französischen Schriftstellers Jean Giono. In französischer Sprache, Erläuterungen werden als Erzählungen auf Deutsch eingefügt.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg beginnt der französische Schäfer Elzéard Bouffier, in seiner Heimat, der verödeten und zerstörten Provence, junge Bäume und Sträucher zu pflanzen. Einfach so, um seine Welt wieder schön zu machen, pflanzt er Tag für Tag, jahrzehntelang. Tatsächlich schafft er es so, vielen Menschen neue Lebensfreude zu schenken. In dieser scheinbar harmlosen schönen Geschichte liegt eine hochaktuelle Botschaft, die sich sogar als Zukunftsvision entpuppt: Ein einfacher Mann, ein Außenseiter, der mit Geduld und festem Willen an sein Ziel kommt, die Natur seiner Heimat nachhaltig wiederzubeleben und sie mit den Menschen zu versöhnen.

Eintritt: 15€
Reservierung:
Veranstaltungsort: Theatre La Lune Stuttgart
Gablenberger Hauptstraße 130, 70186 Stuttgart
0177/2382888
https://www.theaterlalunestuttgart.de/

In Kooperation mit dem Institut Français


Gefördert von der Stadt Stuttgart und der Dr. Karl Eisele und Elisabeth Eisele Stiftung


Am 29.03.2022
"La flamme de Dakar".
Thierno Diallo wird im Linden-Museum den Kurzfilm "La flamme de Dakar" kommentieren, der über seine Begleitung von jungen Künstlern, Schauspielern und Musikern, aus Dakar gedreht wurde. Er führt sie zu ihrer in Vergessenheit geratene Tradition des Geschichtenerzählens zurück, damit sie die Kraft ihrer Botschaften wieder und neu entdecken. Odile Néri-Kaiser begleitet ihn dabei, diese kostbare Arbeit dem Stuttgarter Publikum zu präsentieren.

Fortbildungsangebote - auf Anfrage

Nachhaltigkeit braucht Geschichten! Und Geschichte!
Fortbildung - Termin auf Anfrage

Geschichten sind per se nachhaltig: je öfter man sie verwendet, desto ausgereifter werden sie. So entstehen immer mehr Geschichten - auch zur Wiederverwendung! Geschichten sind Ausdruck des Bewusstseins, öffnen die Türen der Kreativität und prägen wiederum das Bewusstsein neu!

Für Erwachsene und Multiplikatoren der Umweltpädagogik, Lehrer*innen, Erzieher*innen, begeisterte Naturführer*innen:

• Welche Beziehungen gibt es zwischen der Weltweiten mündlichen Erzähltradition und dem aktuellen interkulturellen Verständnis der Themen der Nachhaltigkeit?
• Wie können aus alten Geschichten neue entstehen?

Das Angebot umfasst interaktive praktische Übungen zur Anwendung des Kartenspiels und zur Erzählkompetenz, sowie praktische Wahrnehmungsübungen in der Natur. Ziel ist es, Geschichten zur Nachhaltigkeit so lebendig zu erzählen, dass sie sofort weitererzählt werden können.

Mehr in der Broschüre: Ein Korb voller Früchte – Ars Narrandi.e.V…wenn Worte wandern…

Eine Broschüre mit Geschichten zu den Nachhaltigkeitszielen mit 17 kurzen Geschichten aus dem Erzählgut der Kulturen, die zu einem Geschichtenkartenspiel ausgedruckt sind, um vielen großen und kleinen Menschen einen ganzheitlichen, transkulturellen und Empathie bildenden Zugang zu den Themen der SDGs zu ermöglichen

Es werden Anwendungsmöglichkeiten der Geschichten gezeigt, sowie Anregungen gegeben, neue Wege zu alten Themen zu finden, gemeinsam neue Geschichten und Perspektiven zu entdecken, wertschätzend und kreativ zu kommunizieren.

Genauere Informationen erhalten Sie unter:
Odile Neri Kaiser: Festnetz 07033/36457 - Mobil: 0162 90 60 124 Mail:
Annette Hartmann: 08624/8204989 Mail:

Odile Néri-Kaiser gibt Kurse zur mündlichen Erzählkunst:

Den Schwerpunkt meiner Geschichte bewusst (er)kennen, das ist essenziell, damit diese Geschichte andere unmittelbar trifft. Die Lebendigkeit meiner Geschichte in gesprochene Worte wirken lassen, damit diese Geschichte andere belebt.  Innere Bilder mit hörbaren Worten malen, damit sie innere Räume öffnen, wo alle sich wieder finden können.

Odile Neri Kaiser
Festnetz: 07033/36457 -
Mobil: 0162 90 60 124